Station 3 Forstwirtschaft

Forstwirtschaft im HarrL

Der Harrl ist kein unberührter Urwald, sondern ein wirtschaftlich genutzter Forst. Aufmerksame Besucher erkennen den Wandel in der Forstwirtschaft.

Nachhaltige Forstwirtschaft

Sie finden einen düsteren Fichtenforst, wie er hier von Natur aus nicht vorkommen würde. Bis in die 1980er Jahre wurden ganze Flächen im natürlichen Buchenwald kahl geschlagen, anschließend eingezäunt und mit Fichten neu bepflanzt. So erzielte man den höchsten Holzertrag. Heute orientiert man sich an der Natur: In den alten Waldstücken werden Bäume gefällt und Lücken geschlagen, damit die aufkeimenden Sämlinge genügend Licht zum Wachsen haben. So wird ein fließender Übergang zur nächsten Baumgeneration geschaffen. Einige alte Bäume bleiben stehen, in denen Insekten, Vögel und Fledermäuse leben. Der Harrl ist ein typischer Buchenwald mit einigen Edellaubhölzern, insbesondere Ahorn und Esche. Zahlreiche Baumtafeln benennen die Arten hier auf dem Südweg sowie auf dem Kammweg.

Die häufigste Baumart: Rotbuche

Rund die Hälfte aller Bäume im Harrl sind Rotbuchen. Wenn sie mit etwa 140 Jahren gefällt werden, sind sie über 30 Meter hoch und haben einen Stamm von mehr als 60 cm Durchmesser. Erst in höherem Alter bildet sich der rote Farbkern heraus, der dem Baum seinen Namen gibt, der sein Holz aber entwertet. Auf der anderen Seite des Berges Harrl werden im Herbst die Bucheckern auf Netzen gesammelt, um daraus in Baumschulen neue Pflanzen zu ziehen.

Wirtschaftsfaktor: Fichte

Die immergrünen einstämmigen Nadelbäume wachsen 20 bis 60 Meter hoch. Ihr Stamm wird bis zu 2,5
Meter dick. Fichten zählen auf der ganzen Nordhalbkugel zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Baumarten. In Mitteleuropa ist die Fichte der „Brotbaum der Forstwirtschaft“. Das liegt an ihrem geraden Wuchs, dem raschen Wachstum, ihren geringen Ansprüchen an den Standort und der guten Verwendbarkeit des Holzes. Es wird zur Papier- und Zellstoffherstellung genutzt, als Bau- und Möbelholz sowie als Brennholz. Zugleich ist es der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Sperrholz, Leimholz, Span- und Faserplatten.

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