Auf dem alten Schornstein einer ehemaligen fürstlichen Kornbrennerei nistet jeden Sommer ein Storchenpaar. 1988 wurde dort oben der Wagenradaufbau als Nisthilfe errichtet. Drei Jahre später stellten sich die ersten Störche ein und seitdem ist das Nest regelmäßig besetzt. Jedes Jahr schlüpfen bis zu vier Küken, die bis Ende August flügge werden. Seit 2009 bleiben die Störche auch über Winter hier.
Störche brauchen ein großes Revier
Weithin zu hören ist das Schnabelklappern, mit dem sich die Weißstörche verständigen. Sie begrüßen damit den Partner, verteidigen aber auch ihr Nest gegen Konkurrenten. Störche ernähren sich von Fröschen, Heuschrecken, Molchen, Regenwürmern, Mäusen und Fischen. Sie brauchen ein großes Nahrungsrevier. Die Petzer Weißstörche schreiten in der gesamten Bückeburger Niederung durch Wiesen und Tümpel und stoßen den Schnabel dann blitzartig nach unten, um ihre Beute zu packen. Hohes Gras meidet der Weißstorch. Deshalb ist er vor allem nach der Mahd auf den Wiesen anzutreffen. Weißstörche werden bis zu einen Meter lang und haben eine Flügelspannweite von bis zu 2,20 Metern.
Vogel des Jahres 1984 und 1994
Als Zugvögel überwinterten die Weißstörche ursprünglich in Afrika südlich der Sahara. Mittlerweile verbringen einige den Winter in Spanien und Portugal, wo sie sich auf Reisfeldern und Mülldeponien ernähren. Störche, die das ganze Jahr an ihren Sommerstandorten bleiben, sind oft ausgewilderte oder an den Menschen gewöhnte Tiere. Nachdem in Deutschland 1984 nur noch 2.949 Paare gezählt wurden, hat man zu ihrem Schutz viele Wiesen wieder vernässt und neue Feuchtgebiete angelegt. Heute leben wieder rund 4.500 Weißstorchpaare in Deutschland.